Nächtliche Abholung – oder wie wir eine Cessna aus dem Dreck zogen

Im Oktober 2016 bekamen wir eine einmalige Möglichkeit: Eine Cessna-Kanzel für den FlightSim Konstanz zu bekommen. Aber wie sollte sie an den Konstanzer Flugplatz kommen?

Tatsächlich war die Möglichkeit zur Abholung schon Tage vor dem letztendlichen Abholdatum gegeben, jedoch waren wir zumeist viel beschäftigt. Da lag es nicht fern, das Abenteuer wie gewöhnlich in die Abendstunden zu verlegen. Nun gut, Zeit gefunden – nur leider die Transportmöglichkeit noch nicht. In der üblichen Kurzfristigkeit dachten wir an den Transporter von Gerry Mayr – Minuten später war der Uhrzeit zum losfahren auf etwa sechs Uhr abends terminiert, spätestens jetzt war klar, dass es, wie so üblich, eine nächtliche Aktion werden würde … Nachdem die restlichen üblichen Verdächtigen mitalarmiert waren, ging es endlich los.

Wie erwartet, nachdem wir schließlich ankamen, war es bereits dunkel geworden und der Erstzustand bei der Begutachtung ließ lediglich auf langfristige Lagerung bei unpassenden Witterungsverhältnissen schließen. Beim Abnehmen der Plastikplane unter dem Apperatus verhielt sich diese mehr wie Papier und in dem Cockpit unter der Scheibe fanden sich noch zwei längst verlassene Vogelnester. Die Holzbasis war komplett verfault und die Befestigungsschrauben verrostet. Über die Jahre war die Kanzel natürlich auch teilweise im Erdsumpf versunken, so dass sich der Aufwand zum transportfähig machen weiter kletterte. Bei der Verladung stellte sich dann das nächste Problem heraus: Der ausreichend gedachte Transporter war zu klein geraten was zur kurzen Verzweiflung führte, welche jedoch nicht all zulange währte. Nach der Demontage des hinteren Holzbalkens schien die Kanzel mit etwas Gewaltanwendung in den alten Krankenwagen zu passen, zumindest so, dass nur noch die Front heraus hing.

Nachdem die glückliche Erholpause abgehakt war, ging es endlich zurück. Mittlerweile war es bereits 22:05 Uhr. Der Rücktransport verlief überraschenderweise ohne weitere Zwischenfälle und auch das Abladen war bei weitem angenehmer wie noch das Einladen. So fand sich um 23:15 Uhr die Cessna-Kanzel sicher unter dem Dach des Clubheims der Segelfluggruppe Konstanz auf dem Konstanzer Flugplatz wieder.

Glücklich um den fast gescheiterten Erfolg ging es in die örtliche Kneipe um das soeben begonnene Projekt für den heutigen Tag abzuschließen. Die Gedanken kreisten jedoch längst um das Monsterprojekt „Cessna 182T Nav III Flugsimulator“ und dessen Ausmaße, die noch die nächsten Jahre beanspruchen mögen …